Knalltrauma statt Feststimmung:

14.12.2025
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Knalltrauma statt Feststimmung:
Knalltrauma statt Feststimmung: Wenn Silvester für Tiere zum Albtraum wirdSilvester das bedeutet für uns Menschen oft glitzernde Raketen, lautes Gelächter und den festlichen Rutsch ins neue Jahr. Doch während wir anstoßen, erleben Millionen von Haustieren und Wildtieren eine Nacht purer Angst und Panik. Die traditionelle Böllerei, so schön sie für uns auch sein mag, ist für Tiere eine existenzielle Bedrohung, die jedes Jahr aufs Neue massive Stressreaktionen auslöst.

Silvester – das bedeutet für uns Menschen oft glitzernde Raketen, lautes Gelächter und den festlichen Rutsch ins neue Jahr. Doch während wir anstoßen, erleben Millionen von Haustieren und Wildtieren eine Nacht purer Angst und Panik. Die traditionelle Böllerei, so schön sie für uns auch sein mag, ist für Tiere eine existenzielle Bedrohung, die jedes Jahr aufs Neue massive Stressreaktionen auslöst.

Warum Feuerwerk für Tiere so furchtbar ist

Der Hauptgrund für die Tierangst liegt in der Biologie:

  1. Feineres Gehör: Tiere, insbesondere Hunde und Katzen, haben ein viel empfindlicheres Gehör als wir. Sie hören Geräusche nicht nur lauter, sondern auch in einem viel breiteren Frequenzspektrum. Das Knallen und Pfeifen des Feuerwerks wird dadurch zu einer ohrenbetäubenden Attacke.

  2. Unerwartet und Unkontrollierbar: Im Gegensatz zu Gewitter, das sich ankündigt, kommt Feuerwerk plötzlich und unvorhersehbar. Tiere können diese Geräusche nicht einordnen. Für sie ist es eine laute, chaotische Bedrohung, vor der sie nicht fliehen können.

  3. Fluchtinstinkt: Bei plötzlichem Lärm reagieren viele Tiere mit einem starken Fluchtinstinkt. Dies führt nicht nur zu Panikattacken, Zittern und Hecheln, sondern leider auch dazu, dass Hunde und Katzen in ihrer Angst weglaufen, über Zäune springen oder auf die Straße rennen und sich dabei in große Gefahr bringen.

Unsere Haustiere: Die stillen Leidtragenden

Besitzer von Hunden und Katzen kennen die Symptome:

  • Hunde: Starkes Zittern, unkontrolliertes Speicheln, Jaulen, Verstecken unter dem Bett oder im Bad, ständiges Umherlaufen, Verweigerung von Futter und Leckerlis.

  • Katzen: Sie suchen oft die höchstmögliche oder tiefste und engste Versteckmöglichkeit (Schrank, unter der Decke) auf und bleiben dort regungslos, bis die Gefahr vorüber ist.

  • Kleintiere: Kaninchen, Meerschweinchen und Vögel sind ebenfalls extrem schreckhaft und können in Panik geraten, was zu Herzversagen führen kann.

Die Situation der Wildtiere

Nicht nur unsere Haustiere leiden. Vögel, Rehe, Füchse und andere Wildtiere werden durch die Knallerei mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen und in Todesangst versetzt. Vögel fliegen panisch auf und stoßen in ihrer Desorientierung oft gegen Gebäude, während Bodenlebewesen ihre Verstecke verlassen und zur leichten Beute werden oder unter Stress verhungern.

5 Tipps für einen stressfreieren Silvesterabend

Als Tierhalter können Sie Ihren Liebsten helfen, die Nacht so ruhig wie möglich zu überstehen:

  1. Der sichere Hafen: Richten Sie einen Rückzugsort ein (z.B. eine Transportbox unter einer Decke, ein Kleiderschrank oder ein Badezimmer). Dieser Ort sollte abgedunkelt, mit vertrauten Gerüchen (Decken, Spielzeug) ausgestattet und jederzeit zugänglich sein.

  2. Ruhe ausstrahlen: Bleiben Sie selbst entspannt und gelassen. Tiere spüren Nervosität. Trösten Sie Ihr Tier nicht übermäßig (das kann die Angst bestätigen), sondern bieten Sie physische Nähe und Sicherheit.

  3. Ablenkung durch Lärm: Lassen Sie Radio oder Fernseher (gerne auch mit beruhigender klassischer Musik) etwas lauter laufen, um die Außengeräusche zu dämpfen.

  4. Vorsorge ist besser: Gehen Sie am 31. Dezember früh morgens oder spätnachmittags spazieren, wenn es noch ruhig ist. Halten Sie Hunde unbedingt an der Leine!

  5. Fenster und Türen schließen: Sorgen Sie dafür, dass Rollläden unten sind und alle Fenster geschlossen bleiben, um Lärm und Lichtblitze fernzuhalten.

Ein Appell für mehr Rücksicht

Silvester sollte ein Fest der Freude für alle sein – auch für die, die keine Böller in den Himmel schießen. Wir appellieren an die Vernunft: In vielen Städten und Gemeinden gibt es bereits Feuerwerksverbote. Wo dies nicht der Fall ist, entscheiden Sie sich, wenn möglich, für lärmarmes oder gar kein Feuerwerk und zeigen Sie Ihren tierischen Mitgeschöpfen gegenüber die notwendige Empathie. Ein ruhiger Jahreswechsel ist für alle Beteiligten der schönere Start.

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